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Ist mein Baby reif für den Beikoststart? – Wenn Blicke mitessen könnten…

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Ist mein Baby reif für den Beikoststart? Diese Frage habe ich mir immer häufiger gestellt, seit unser Augustbub ca. fünf Monate alt war. Denn oft hatten wir den Eindruck, als würden seine Blicke mitessen, wenn wir zu viert am Tisch saßen. Und dabei hatte ich eigentlich geplant, den Racker sechs Monate voll zu stillen. Aber mit Kindern, da kommt es doch immer anders, als man plant…

Unser Bub ist ein schneller, in vielen Bereichen. Mit wenigen Wochen konnte er sich drehen, seit einigen Monaten robbt er, Zähne blitzen einem auch bereits sechs (fast 8) entgegen und seit einigen Tagen hat er damit begonnen, sich an Dingen „hochzuziehen“, ja sich sogar hinzustellen. Bevorzugt am Parkhaus seines großen Bruder. Aber irgendwie muss man ja schließlich an die kleinen Autos gelangen, welche Mutter (gedacht) außer Reichweite auf Parkdeck 2 und 3 gestellt hat. Aber zurück zum Beikoststart, einem Thema, welches auf Instagram bereits für reges Interesse gesorgt hat. Viele Fragen haben mich die letzten Tage erreicht:

  • Bekommt er Brei?
  • Seit wann bekommt der Kleine Brei?
  • Wie hast du gemerkt, dass er reif für den Beikoststart ist?
  • Hatte er zu diesem Zeitpunkt Zähne?
  • Kochst du selber?
  • Stillst zu ansonsten noch?
  • Ersetzt der Brei schon Still-Mahlzeiten?

Gerne möchte ich auf einige der Fragen eingehen und Euch von meinen bzw. unseren Erfahrungen mit dem Beikoststart berichten. Damit es nicht zu viel wird, wird es ganz bald einen zweiten Artikel auf ekulele.de zu lesen geben, in welchem ich dann mehr darauf eingehen werde, was unser kleiner Mann isst.

Ist das Baby reif für den Beikoststart?

Seit unser Sohn knapp fünf Monate alt ist, hat er sehr starkes Interesse für Essen gezeigt. Ja, der Ehefreund meinte immer: „wenn Augen mitessen könnten, dann wären unsere Teller leer„. Unrecht hatte er damit auf keinen Fall, aber dennoch war ich erst etwas unsicher. Denn wie bereits erwähnt hatte ich irgendwie im Kopf, dass ich gerne sechs Monate voll stillen möchte. Aber beim Beikoststart geht es nun mal nicht darum, was sich Mama oder Papa wünschen, sondern was sich das Baby wünscht. Und genau dieser Punkt ist in meinen Augen unheimlich wichtig.

Ein Kind zeigt deutlich, wenn es bereit für Brei oder auch Fingerfood (Baby Led Weaning) ist. Damit wir Eltern uns hierbei auch sicher sein können, gibt es tolle Listen und Artikel, welche aufzeigen, wann ein Baby reif für den Beikoststart ist.

5 Anzeichen dafür, dass dein Baby bereit für Beikost ist:
  1. Das Baby zeigt Interesse an Lebensmitteln und beobachtet andere beim Essen
  2. Das Nachlassen des Zungenstoßreflexes, was bedeutet, dass der Brei nicht wieder automatisch mit der Zunge aus dem Mund geschoben wird.
  3. Das Kind kann, mit wenig Unterstützung, aufrecht sitzen. Natürlich sollte es auch seinen Kopf alleine halten können!
  4. Der Löffel oder auch Lebensmittel können vom Baby alleine zum Mund geführt werden.
  5. Das Kind kann zeigen, ob es etwas essen mag oder nicht. Mund nicht aufmachen, Köpfchen zur Seite drehen…

Ob ein Baby bereits Zähne hat oder nicht, ist auf keinen Fall ein Anzeichen dafür, ob es bereit für den Beikoststart ist. Babys können nämlich auch ohne Zähne sehr gut kauen, Dank ihres Kiefers. Was jedoch wichtig ist: das Kind sollte die Speisen gut mit der Zunge bewegen können. In der Regel können Kinder dies ab dem Zeitpunkt, ab welchem sie sich vom Rücken auf den Bauch drehen können.

Unser Sohn hat nicht nur starkes Interesse für Essen gezeigt, sondern auch alle fünf der oben genannten Punkte erfüllt. Somit haben wir beschlossen, mit der Beikost zu starten. Ganz ohne Stress und vor allem ohne Muss.

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Hurra, es geht los!
Fliegende Gurken und „Mama der Brei sieht aus wie Hunde….“

Das erst Lebensmittel, welches unser Sohn in seinen Fingerchen hielt und innerhalb weniger Sekunden zum Mund beförderte, war ein Stück Gurke. Gefolgt von gedünstetem Fenchel. Interessiert, etwas skeptisch, aber mit viel Freude und Ausdauer wurde das „grüne Etwas“ angesaugt, angelutscht und in hohem Bogen über den Tisch befördert. Ganz zur Freude unseres Großen, welcher es ihm gleich nachgemacht hat. Schneller als wie schauen konnten flog auch seine Gurke über den Tisch. Nachdem wir alle lachen mussten, haben wir ihm erklärt, dass das bitte ein einmaliges Erlebnis war und sein Bruder das Essen erst noch lernen muss.

In den folgenden Tagen haben wir unserem Kleinen immer mal wieder etwas in die Hand gegeben und auch der erste Gemüsebrei wurde gekocht. Hach ja, ich liebe die Beikostzeit, auch wenn sie wirklich sehr putzintensiv ist. Ich sage nur „Brei aus dem Mund blubbern“ oder auch „Löffelweitwurf“.

Als ersten Gemüsebrei habe ich, mit Hilfe von Schälweltmeister J.Boy, Karotten gedünstet und diese anschließend püriert. Kam ganz gut an, hätte ich zum damaligen Zeitpunkt gesagt. Jetzt, wo ich jedoch weiß, wie sehr er Brokkoli mag, würde ich sagen, dass Karottenbrei semi gut ankam. Bei Brokkoli haut der Racker nämlich so richtig rein. Egal ob aus der Hand genagt, oder auch als Brei verarbeitet.

Apropos Brei, unser Großer hat die schönsten Bezeichnungen für meine, liebevoll zubereiteten, Brei. Das reicht von „Mama, das sieht aus wie Hundek…“ bis hin zu „…das schmeckt dem F. bestimmt nicht so gut, Mama„. Kindermund eben. Und auch wenn das Auge mitisst, der Augustbub hat sich an der Optik der Breie noch nicht gestört ;). Ob und was er isst ist meist tages- und vor allem geschmacksabhängig.

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Mal viel, mal wenig… Essen nach Wunsch und ohne Druck

Heuer, nach ein paar Wochen des Beikoststarts, ist es noch immer so, dass unser Sohn mal mehr und mal weniger isst. Manchmal isst er viel Brei, dann wieder gar nicht. An manchen Tagen liebt er es, etwas in der Hand zu halten und daran zu knabbern, an anderen landet alles auf dem Boden, ohne jemals Kontakt mit seinem Mund gehabt zu haben. Wir sehen das sehr entspannt und vertrauen auf unser Kind. Es zeigt uns deutlich, was und ob er es mag. Und das respektieren wir. Bei uns wird es niemals den Satz „nur noch drei Löffelchen“ oder ähnliche geben. Denn ich denke, dass es unheimlich wichtig ist, das Thema Beikost (und Essen allgemein) entspannt und ohne Druck anzugehen. Die Kinder zeigen uns ihr Tempo und wir Eltern sollten generell niemals unsere Kleinen vergleichen. Weder beim Essen, noch beim Krabbeln oder bei was auch immer. Haben wir Sorgen oder Bedenken, dann wenden wir uns am Besten an eine Hebamme oder den Kinderarzt.

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Beikost – Nur ein „Bei“ von der Kost!

Wisst ihr was mich persönlich immer unheimlich entspannt und relaxt werden lässt? Der Satz, dass bei der Beikost das „Bei“ nur zu Kost dazu gehört. Die Beikost muss das Kind nicht vollkommen sättigen, denn es bekommt schließlich noch Milch. Egal ob wir stillen oder die Flasche geben. Beikost ist lediglich der Start in die große, vielseitige, spannende Welt des Essens!

Wann haben eure Kids mit der Beikost begonnen? Wie verlief der Start? Lasst mir gerne ein paar Zeilen da, ich freue mich sehr!

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3 Comments

  • Reply Ela 15. April 2018 at 11:12

    Hallo Frauke! Vielen Dank für den tollen Artikel! Meine Maus ist jetzt 3 Monate alt und langsam mache ich mir natürlich auch so meine Gedanken bezüglich der Beikosteinführung… Gerade dein letzter Absatz hilft mir gedanklich gerade sehr!
    Herzliche Grüße aus München!

  • Reply Ariane 15. April 2018 at 20:24

    Ein toller Artikel, meine Kleine ist jetzt 5,5 Monate und isst schon richtig viel, irgendwie ging das total schnell. Sie bekommt auch immer Fingerfood angeboten und das landet gerne überall, das mit dem Putzen kann ich also sehr gut nachempfinden
    Ich konnte sogar schon Mahlzeiten ersetzen und stille meist nur noch von abends bis morgens, dafür da leider viel.
    Viktoria erfüllte auch alle Zeichen und ist motorisch fit, das war bei meinem großen Sohn auch so, aber ich mache mir da auch keinen Stress, zumindest meistens. Ich würde z.b. abends gerne wieder zum Yoga, aber eine Flasche möchte sie nicht, daher muss ich noch warten und das ärgert mich etwas.
    Ganz viel Spaß im Urlaub! Liebe Grüße Ariane

  • Reply Helena 15. April 2018 at 21:35

    Schön geschrieben ! Genauso und nicht anders hätte ich das schreiben können ! Ich wollte stillen, er wollte essen. Aber es geht wie du schon schreibst nicht um mich als Mama sondern das Baby entscheidet. Wir machen auch alles schön ohne Druck und ich stille dann nach Bedarf. Lg

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