Familienleben, Mama sein

Endlich Mädchenmama! – „Zum Glück wurden es nicht drei Jungs“

Endlich Mädchenmama: zum Glück nicht noch ein Junge

Endlich Mädchenmama?! Nach zwei Jungs kam vor ca. 4 Monaten eine kleine Tochter zu uns und hat uns als Familie komplett gemacht. Mein Ehefreund und ich hatten schon immer den großen Wunsch, Eltern von drei Kindern zu sein. Mit ein wenig Hilfe und ganz viel Glück wurde unser Wunsch Wirklichkeit. Manchmal kann ich mein Glück kaum fassen – drei zauberhafte Wesen, die unser Leben bereichern. Sie machen uns hin und wieder Sorgen, treiben uns an unsere Grenzen und vielleicht manchmal auch etwas darüber, schenken unheimlich viel Liebe, bereiten Freude, Glück – ja, sie sind einfach einzigartig und wunderbar.

Endlich Mädchenmama! Zum Glück nicht noch ein Junge!

Das Geschlecht unserer Kinder war uns stets egal. Und nein, das ist nicht nur eine Floskel, welche man ja irgendwie sagen muss. So hat man zumindest manchmal das Gefühl. Die Gesellschaft erwartet ein „Geschlecht egal, Hauptsache gesund“ („Hauptsache gesund“ finde ich im übrigen sehr sehr schwierig…) und ist dennoch unfassbar erleichtert, wenn nach zwei  Buben endlich auch mal ein Mädchen kommt:

  • „Puh, da habt ihr ja Glück gehabt, drei Jungs sind bestimmt heftig“
  • „Sonst hättet ihr es halt mit einem 4. Kind versucht…“
  • „Wie schön, eine kleine Pinzessin“

Ich bin glücklich Mama von beiden Geschlechtern sein zu dürfen

Mädchenmama: nach zwei Buben ein Mädchen

Foto by https://webundwelt.de/category/fotografie/

Natürlich gab es nicht nur solche Reaktionen in unserem Umfeld, aber der Großteil war durchaus happy, dass ich weibliche Unterstützung bekomme. Ich kann es den Freunden und Bekannten auch gar nicht übel nehmen. Denn klar, es ist wunderschön, wenn man Eltern von beiden Geschlechtern sein darf. Es ist spannend. Wo sind Unterschiede? Wie werden sich diese äußern? Gibt es tatsächlich „typisch Mädchen, typisch Jungs“ – oder sind das alles nur Rollenvorstellungen und Erwartungen, die sich in unseren Köpfen verfestigt haben?!

Bisher gibt es keinen Unterschied zwischen Mädchen und Junge

Bisher kann ich sagen, dass es bei einem Babylein absolut keinen Unterschied macht, ob Junge oder Mädchen. Wobei, die Buben haben einen beim Wickeln häufiger angepinkelt, aber das war es auch schon. Das Babymädchen ist einfach ein kleines, wundervolles Menschlein. Trägt sie den blauen Walkanzug ihrer Brüder, ist sie zu 90% ein „oh, was für ein süßer Junge„, ziehe ich ihr einen Pulli in der Farbe rosa an, ist sie ein „süßes Mädchen„. Die Farbschemen in den Köpfen vieler Menschen…. gefestigt über Jahrzehnte. Indem wir unseren Kindern alle Farben anziehen, können wir vielleicht dazu beitragen, dass in ein paar Jahren tatsächlich niemand mehr Farben mit Geschlechtern verbindet.

Endlich Mädchenmama: Kleidchen shoppen

Zugegeben, eine Sache gibt es da, welche mich durchaus sehr erfreut: Kleidchen und generell Kleidung für Mädchen*. Bisher habe ich mich zwar sehr zurück gehalten (auf Grund der Tatsache, dass ich beispielsweise Kleidchen für Babys einfach unpraktisch finde und wir obendrein eine tolle Baby Erstausstattung haben), aber ich könnte mit vorstellen, dass ich in Zukunft doch das ein oder andere Teil ergattern werde. Ja, es macht Spaß für das kleine Mädchen nach schöner Kleidung zu schauen.

*Kleidung für Mädchen – ebenso ein gefestigtes Bild in unseren Köpfen. Ich bin davon auch nicht frei!

Endlich Mädchenmama: juhu, das Baby ist da!

Sorgen und Gedanken einer Jungsmama

Ich fand es immer toll Mama von zwei Buben zu sein und wir hätten uns auch sehr über einen Dritten im Bunde gefreut. Jungsmama, wie cool ist das denn! Es gab da nur eine Sache, die mich hin und wieder zum Grübeln gebracht hat. Wie wird das sein, wenn die Jungs groß, erwachsen, sind? Werden sie eine gute Bindung zu mir haben? Suchen sie meinen Rat? Werden sie sich hin und wieder melden? Zieht es sie eher in Richtung der Familie der Partnerin/des Partners? Immer unterwegs und nie zu Besuch?!

Nachdem ich mich mit meinen Sorgen bewusst auseinander gesetzt habe, wurde mir immer klarer, wie blöd sie eigentlich sind. Das Geschlecht tut bei all den Punkten nichts zur Sache. Interessen, Charakter – hach, es gibt so viele Faktoren, welche hier wirklich entscheidend sind. Irgendwann muss/darf man die Kinder fliegen lassen und was dann passiert, das wird sich zeigen. Ist das nicht spannend?

Dankbar Mama sein zu dürfen

Es erfüllt mich mit so viel Dankbarkeit, dass ich Mama sein darf. Mama von drei Kindern, welche unterschiedlicher nicht sein könnten, dennoch Gemeinsamkeiten haben und uns mit Sicherheit eine kunterbunte Zukunft bescheren werden. Ich bin unheimlich gespannt auf all das, was noch kommen wird, möchte aber im selben Augenblick die Zeit anhalten um all das was ist zu genießen. Schon jetzt, in ihrer frühen Kindheit zeigen sich so viele Eigenschaften und Vorlieben, welche nichts mit ihrem Geschlecht zu tun haben.

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6 Comments

  • Reply Lina 21. März 2021 at 13:08

    Leider ist mein Kommentar verloren gegangen, darum versuche ich es nochmals.
    Ich finde aus deiner Position heraus lässt sich leicht reden. Ich kann mir, von dem, was ich die letzten Jahre (nur virtuell) über dich mitbekommen habe, nicht vorstellen, dass es für dich keinen Unterschied gemacht hätte, wäre das dritte Kind ein Junge geworden… Schon in der Schwangerschaft war es Thema („ich habe immer gesagt, wenn wir ein drittes Kind bekommen, ist es sicher wieder ein Junge. Oder sogar zwei…“ oder so ähnlich). Jetzt wieder ein Artikel, um zu betonen wie egal es eigentlich ist. Ich kann es nicht mehr hören und lesen, dass Müttern, die darüber trauern keine Tochter zu haben, diese Trauer nicht zu zugestanden wird. Stattdessen werden sie überrannt und beschämt (nicht durch diesen Artikel). Ich habe die Erfahrung und Beobachtung gemacht, dass da sehr wohl Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen sind. Nicht im Babyalter, aber schon in der Kleinkindzeit. Und das muss man gar nicht werten, es ist einfach so. Sollten alle Menschen, unabhängig vom Wesen, gleich sein, dann gäbe es nicht unterschiedliche Geschlechter.

    • Reply ekulele 21. März 2021 at 15:03

      Liebe Lina/Sabine,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich verstehe nicht ganz, wie du dazu kommst, dass es mir eben nicht egal gewesen sein, welches Geschlecht unser drittes Kind bekommt?! Wir sind einfach davon ausgegangen, dass wir einen dritten Buben bekommen, oder sogar Zwilling…. Aber wie dem auch sei, spreche ich niemanden den Wunsch nach einem bestimmten Geschlecht ab! Natürlich macht man sich Gedanken, worin sich die Geschlechter unterscheiden und ja, da bin ich bei dir, im Kinderalter (und spätestens in der Pubertät) gibt es da mit Sicherheit einige. Aber eben jetzt, im Babyalter, konnte ich noch keine Unterschiede feststellen. Viele Grüße, Frauke

  • Reply Amelie 21. März 2021 at 14:45

    Schöner Artikel. Ja diese Sprüche sind doof, aber man nutzt sie ja auch selbst und ist daher nicht frei davon. Denn eben, es ist schön, wenn man beide Geschlechter hat. Klar ist es eine Wesenssache, wie das Kind ist, bei uns ist auch eher der Junior empathisch, die Tochter „störrisch“ und pragmatisch, trotzdem sind die Geschlechter verschieden, nicht zuletzt war man selbst Tochter und ich kann die Trauer sehr gut verstehen, wenn man keine Tochter hat und sich diese gewünscht hätte. Mir war das Geschlecht beim 3.Kind auch egal, aber nur, weil ich schon beides hatte. Ich wollte unbedingt mindestens eine Tochter. Ich kenne einige, die nach Söhnen nur deshalb nochmals nachlegen wollten, weil sie sich eine Tochter gewünscht haben. Klar flacht das oft ab, die „Enttäuschung“ über das „falsche“ Geschlecht (Stichwort gender disappointment) und bei mir in der Familie sind es eher die Männer, die den intensiven Kontakt zu den Eltern gehalten haben (daß Frauen im Haushalt und in der Nähe bleiben ist ja nicht mehr wie früher die Regel und Papas leisten mehr care Arbeit als Papa, sodaß es die Struktur Mama/Oma-Tochter-Enkel aufbricht), aber daß es einem egal sein muss, finde ich auch nicht treffend. Auch „die Gesellschaft“ ist etwas floskel-ig, denn es ist ja einfach das Bild und die Meinung von uns allen. Man sagt, oh süß, eine Prinzessin, weil man davon ausgeht, daß du dich sehr über das Mädchen nach den 2 Jungs gefreut hast, was du sicherlich getan hast bzw. was eventuell dein Wunsch war. Warum darf man das nicht sagen? Daß man seine Jungs liebt und einen 3. Buben geliebt hätte, aber sich ein Mädchen gewünscht hat?

    • Reply ekulele 21. März 2021 at 15:08

      Da hast du absolut Recht, ich bin sehr dankbar dafür, dass ich Mama von beiden Geschlechter sein darf. Es ist einfach unheimlich spannend – wie geschrieben: wo werden wann welche Unterschiede sein?! Es muss einem nicht egal sein, welches Geschlecht man bekommt – uns war es das aber tatsächlich. Ich hätte es auch sehr spannend gefunden mit drei Buben. Wie das so ist, als „Jungsmama“. Das bringt mit Sicherheit ja auch so einige Erfahrungen mit sich ;).
      Mein Artikel geht natürlich nicht super in die Tiefe, weswegen ist nicht alle Gedanken zum Thema Mädchen/Jungen aufgedröselt habe – vielleicht mache ich das nochmal, denn ich merke, wie es viele von uns doch sehr bewegt und beschäftigt.
      Viele Grüße, Frauke

      • Reply Sandra 23. März 2021 at 11:20

        Wir haben immer gesagt „Hauptsache glücklich!“ …

        Ich bin mit 3 Schwester aufgewachsen, habe 2 Cousinen, hatte eine Nichte … die zweite kam jetzt im Oktober zur Welt. Auf der Seite meines Mannes habe ich zwei Neffen.

        War ja klar, hieß es als 2013 und 2015 unsere Mädels kamen. Völliger Blödsinn, wenn man das genetisch betrachtet.

        Ich war durch und durch eine Mädelsmama, mit rosa und blau, mit Kleidchen, Puppe, Werkbank und Fußballtor im Garten. Die Mädels waren mit Papa begeistert im Eishockeystadion 😉 aber ganz kommt man von Glitzerrosa eben nicht weg.

        Und dann durfte ich mich über ein drittes Wunder freuen. Die Ärzte sagten, es wird ein Mädchen. Die Sachen der Mädels hatte ich nicht mehr. Also habe ich „rosa“ Erstlingsausstattung für unsere Maus besorgt. Die Dinge, die mir gefallen haben. Wir haben das Geschlecht nicht verraten und alle haben in der Schwangerschaft geraten, getippt und dann? Im November 2020 hält die Hebamme unser Baby hoch „Hab ichs doch gewusst, ein strammer Bua!“
        Ob der kurze Schock von der rasanten Geburt oder vom kleinen Lausbua kam, kann ich ehrlich nicht sagen. 😉 Mein Mann und ich haben im ersten Moment wohl ein „interessantes“ Gesicht gemacht und dann überglücklich gelacht. Schön, dass man es sich eben nicht aussuchen kann, was es wird.

        Meine Oma sagte am Telefon „nach 65 Jahren (mein Onkel) endlich ein Junge in der Familie“ 🙂

        Mein Mann hat noch im Kreissaal eine neue Maxi-Cosi-Decke bestellt … in grau statt rosa. Die anderen Shoppingsünden wurden auch noch ersetzt. Und die Schwestern auf Station haben mir gezeigt, wie man denn nun einen Jungen wickelt.

        Und wie geht es mir? Ich bin einfach nur überglücklich, dass mein Platz im Herz und am Esstisch 😉 gefüllt ist. Meine Rasselbande ist perfekt so wie sie ist. Der Kleine spielt übrigens gerade mit dem pinken O-Ball, der noch von den Mädels ist.

        Ich verurteile niemanden, der sich ein bestimmtes Geschlecht wünscht und kenne auch jemanden, der damit sehr gehadert hat. Ich bin froh, dass wir für uns nie Probleme damit hatten. Das dritte war ein sehnlichster Herzenswunsch, nicht der Versuch auf einen Jungen. Kleidung kaufe ich dennoch recht gendertypisch, ein Laster muss man haben. 😉

        Liebe Grüße und alles Gute euch!
        Sandra

        P.S. Wenn er mich als Teenager mal zur Weißglut bringt, zeige ich ihm das Babybauchfoto mit rosa Accessoires 🙂 Fürs Fotoalbum gibt es nun aber Schwarzweiß Fotos

  • Reply Deborah Nigbur 26. März 2021 at 18:29

    Mit dem Erscheinen dieses Beitrags haben wir den 4. Geburtstag meiner wunderbaren Tochter gefeiert – ein Mittelkind zwischen zwei Jungs.
    Ich sah mich immer als Jungsmama und bin doch überglücklich über mein Überraschungsmädchen.Vom Wesen her ist mein Großer viel weicher, emotionaler, empathischer als mein wunderbar wildes
    Mädchen. Das dritte Wunschkind ist eine komplett andere Genmischung aus denselben Eltern und ich bin sehr gespannt, wie dieses selbstsicherste aller 2 jährigen Kinder seine Geschwister und uns alle weiter aufmischen wird .

    Ich persönlich denke doch, dass an der Sorge „Jungs gehen, Töchter bleiben“ ein Korn Wahrheit ist und möchte allen drei Kindern den Weg in ein freies Leben eröffnen und den Weg nach Hause offen halten. Danke für die Denkanstöße.

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