Ein Jahr nach dem Umzug haben wir:
- ein paar Nerven weniger
- noch immer diverse To Dos offen
- spontan einen frisch angelegten Garten
- neue Freunde gefunden
- manchmal Heimweh nach der Stadt
- alte Gewohnheiten verändert
- noch immer einen Prass auf diverse Handwerker
- einiges schätzen und lieben gelernt
Bin ich endlich angekommen?
Nun wohnen wir hier, in unserem Haus, tatsächlich fast auf den Tag genau ein Jahr. Ein Jahr, das schneller als im Flug verging und uns ziemlich auf die Probe gestellt hat. Ja, hier gab es nicht nur glückliche Gesichter, sondern auch Streit, Tränen und Anzeichen von Erschöpfung: „ich mag nicht mehr„. Lange Zeit tat ich mich sehr schwer mit dem Ankommen. Ankommen ist nicht leicht. Doch viele von Euch haben Recht behalten, man muss sich eingewöhnen, auf die neue Situation einlassen, und dann wird es. Mit den ersten, sozialen Kontakten, neu gewonnen Freunden, abgehakten To Dos und sonnigen Sommertagen kam auch bei mir Stück für Stück ein Gefühl von Zuhause auf. Ich habe gemerkt, wie gut es meinem Kopf tut, wenn ich mich von ein paar Dingen verabschiede, Situationen anders betrachte und all dem Neuen Raum und Zeit gebe.
Dennoch bin ich ehrlich, es gibt sie, diese Momente und Tage, an welchen ich mich sehr nach unser alten Stadtwohnung sehne. Wo ich am liebsten direkt die Koffer packen würde und es sehr bereue, dass wir unsere vier Wände hergegeben haben.
Aber sie werden seltener, denn ich weiß durchaus zu schätzen, was wir mit unserem Haus alles gewonnen haben. So viel Platz, im und um das Haus herum. Direkte Nähe zu den Großeltern, eine kurze Fahrtstrecke zu meiner Schwester (wie schön, dass ihr nun in der Nähe seid!), Freude, gemütliche Abende auf der Terrasse, wunderschöne Frühstücke im Freien, Spaß im coolsten Planschbecken der Welt und ein Zuhause, in welchem ich mich jeden Tag wohler fühle.
Hier noch ein Bild, dort eine Pflanze, den Schrank von rechts nach links – so Kleinigkeiten machen es einfach noch schöner und heimeliger.
Ein Jahr nach dem Umzug in das Haus
Unterschätzt?
Als wir eingezogen sind war zwar schon vieles fertig, aber nicht alles. „Alles“ wird bei einem Haus wahrscheinlich sowieso nie fertig sein. Ist man hinten fertig, fängt man vorne wieder an, es gibt immer etwas zu tun. Das war uns bewusst und darauf haben wir uns auch eingestellt. Dennoch haben wir bisher einige Baustellen unterschätzt und ein paar Handwerker überschätzt. Thema Badezimmer zum Beispiel, oder auch das Arbeitszimmer im Keller. Hier hat der Ehefreund wirklich viele Stunden und Nerven reingesteckt. Schiefer Boden, krumme Wände, fehlende Leitungen, kaputte Rollos, neue Fenstergitter, „Asbest Alarm“ (puh, Fehlalarm!) – um nur ein paar Problemchen aufzuzählen.
Unser neuer Garten
Mit Hilfe der Familie haben wir einige Stunden im Garten gewütet, um all dem Gestrüpp irgendwie Herr zu werden, um dann Anfang des Jahres zu beschließen, dass wir doch alles neu anlegen lassen. Die absolut richtige Entscheidung! Innerhalb mehrerer Wochen wurde das gesamte Grundstück auf den Kopf gestellt und ich habe nicht selten gedacht und gesagt „oh mein Gott, was tun wir bloß?„. Erdhügel, Dreck und kein Schimmer Grün, ich hatte wirklich Bammel. Aber jetzt, ca. drei Monaten nachdem die größten Arbeiten abgeschlossen sind und die ersten Pflanzen Wurzeln geschlagen haben, bin ich sehr happy. Der Garten wird nun zwar einige Zeit brauchen, um schön bewachsen/eingewachsen zu sein, aber dieses neue „Grundgerüst“, die riesige Terrasse, Steine im Eingangsbereich, Beregnungsanlagen und Co. sind einfach Gold wert. Und mit dem Gärtner bzw. Landschaftsbauer hatten wir unfassbares Glück. Tolle Arbeit, gute Ideen und ganz wichtig: zuverlässig und gewissenhaft.
Wir müssen nun noch diverse Pflanzen pflanzen und uns auch nochmals Gedanken bzgl. eines größeren Baumes machen, aber einen richtig hübschen Unterstellplatz aus Holz, mit passendem Zaun hat uns der Ehefreund beispielsweise schon gewerkelt.
Das soziale Umfeld
Nach einem Jahr in der neuen Heimat kann ich, mit einem glücklichen Grinsen im Gesicht, auch sagen, dass wir wirklich tolle Familien kennen gelernt und neue Freunde gefunden haben. Es ist einfach so so toll, viel Platz für viele Menschen zu haben. Einige Feste wurden im vergangen Jahr gefeiert, der „Kleine“ und ich haben diverse Spielplätze mit Mamas und Kindern erkundet, der Große ist im Kindergarten so richtig angekommen und der Ehefreund denkt tatsächlich darüber nach sich in einem Verein anzumelden.
2 Comments
Hallo Frauke!
Lange habe ich nicht auf deinem Blog vorbei geschaut, aber der Titel hat mich heute einfach gecatched und ich musste ihn lesen. Es freut es mich total, dass du schon 1 Jahr in eurem Häuschen wohnt und du dich nun eingelebt hast. Für mich persönlich, klingt das alles super traumhaft, da ich überhaupt kein Stadtmensch bin, aber im Oktober in die Südweststadt ziehe . Mich graut es noch davor um ehrlich zu sein und mag „meine“ Waldstadt eigentlich nicht verlassen, aber naja, mit meinem Ex will ich auch nicht zusammenwohnen 😀 … ich sehe es da wie du, muss mich nur „eingewöhnen“. Wird schon passen! Bin halt auch im Dorf aufgewachsen und werde für immer ein Dorfkind bleiben, aber nutze jetzt meine „wilden jungen“ Jahre (jaja lach mich ruhig aus haha) um mal das richtige Stadtleben auszuprobieren (Waldstadt war schon ne gute Mischung aus Stadt und Dorf irgendwie, so mit Wald herum und in der Nähe).
Was ich damit sagen will: genieße dein Leben in der Vorstadt! Und alles hat ja irgendwie Vor- und Nachteile 😉
Liebste Grüße
Jasmin
Liebe Jasmin, Danke für deine lieben Worte und ich kann Dir versprechen, die Südweststadt wird brillant. Und in der Natur ist man doch auch ganz flott 🙂 Aber wir machen einfach einen Deal- Du kommst hier her, wenn du Vorstadtluft brauchst, und ich zu Dir, wenn ich die Stadt vermisse 😀
Alles Gute für den Umzug und überhaupt, für den neuen Lebensabschnitt!