Familienleben, Kinderwelt, Mama sein, Mommy to be

Elternzeit: Ein, zwei oder drei Jahre? – „mama talk“

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Ein neuer Monat, ein neuer „mama talk“ und wie versprochen sind wir wieder vollzählig. Die liebe Isabelle von Mother´s Finest macht die Mama-Runde komplett und hat gestern bereits einen super spannenden Beitrag zu unserem Thema „Elternzeit“ veröffentlicht. Heute bin nun also ich an der Reihe und möchte euch ein wenig berichten, wieso ich meine Elternzeit um ein weiteres Jahr verlängert habe und wie mein Umfeld darauf reagiert hat.
Während der Schwangerschaft haben mein Ehefreund und ich uns viele Gedanken darüber gemacht, wer wie lange Elternzeit nehmen kann bzw. möchte. Ich muss ganz ehrlich sagen, auch wenn ich mit dieser Denkweise in der heutigen Zeit vielleicht altmodisch oder auch unemanzipiert wirke, für mich war schon immer klar, dass ich nicht zwingend Karriere machen muss und gerne Hausfrau (ich mag dieses Wort ja absolut nicht und bin schon seit Wochen am überlegen, wie ich es Besser/Treffender nennen könnte. Habt ihr Ideen?) und Mama bin. Trotzdem war es auch immer ein Wunsch von mir, mich neben dem Mama-Sein in anderen Bereichen einbringen zu können. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, dass ist ein Jahr Elternzeit beantrage und dann wieder in meinem Beruf arbeiten gehe. Jedoch mit dem Anspruch an uns beide, dass das Kind (J.Boy) nicht sieben Tage die Woche von morgens bis nachmittags eine Kita besuchen darf/muss.
Ich weiß, ich begebe mich hier auf ganz glattes Eis, denn natürlich gibt es Familien/Situationen, in welchen man sich nicht aussuchen kann, wie lange das Kind eine Kindertagesstätte besucht, da schlichtweg beide Eltern arbeiten müssen oder es andere Gründe/Wünsche gibt. Das Thema Elternzeit/Elterngeld ist wahnsinnig umfangreich und ich denke, jede Familie entscheidet sich so, wie es für sie am Besten, Sinnvollsten ist.

Elternzeit Ein, zwei oder drei Jahre - mama talk, wie lange soll ich Elternzeit nehmen, Kind oder Karriere, ekulele, Mama und Sohn, one week seven moms (2)

Dass mein Ehefreund beruflich viel unterwegs ist (im In- und Ausland, meist vier bis fünf Tage die Woche), konntet ihr aus dem ein oder anderen Beitrag von mir bestimmt schon herauslesen. Ich bin ehrlich, diese Tatsache haben wir bei unseren Überlegungen bzgl. Elternzeit etwas verdrängt oder auch einfach unterschätzt. Würde ich ab Juni, nach einem Jahr Elternzeit, wieder arbeiten, dann würden wir J.Boy natürlich fremd betreuen lassen, ich müsste alle Tage abdecken wenn er erkrankt (was gerade im ersten Kita-Jahr keine Seltenheit ist) und neben dem Beruf wie bisher wochentags alleine für J.Boy, Haushalt und Co. sorgen. Ja, das schaffen ganz viele Mamas auf dieser Welt, aber ich bin in der glücklichen Situation, dass ich es nicht schaffen muss, sondern viel Zeit mit J.Boy verbringen darf. Denn, was ich zudem in den letzten Wochen als Neu-Mama gemerkt habe, ich kann mir einfach nicht vorstellen, J.Boy mit einem Jahr „abzugeben“, zumindest nicht jeden Tag. Nichtsdestotrotz erachte ich es als wichtig für seine Entwicklung, dass er nicht sieben Tage die Woche ausschließlich mit Erwachsenen verbringt und so besuchen wir eine Krabbelgruppe, treffen uns mit anderen Familien usw.. Kurzum, ich habe mich dazu entschieden, die Elternzeit auf zwei Jahre zu verlängern. Dieser Entschluss hat in meinem Umfeld zu ganz unterschiedlichen Reaktionen geführt. Interessanterweise finden es vor allem die Menschen im Alter meiner Eltern (welche zum größten Teil selbst schon erwachsene Kinder haben) super und „genau richtig, denn die Kleinen wachsen so schnell, man muss die Zeit genießen„. Mamas in meinem Alter sind hingegen größtenteils etwas entsetzt,  vor allem, wenn sie hören, dass ich J.Boy noch nicht für eine Kita angemeldet habe. Die Meisten möchten nach einem oder auch eineinhalb Jahr/Jahren wieder im Beruf starten und sind schon voller Vorfreude auf den „Ausgleich zum Mama-Sein„. Ich kann beide Seiten verstehen, Gedankenzüge nachvollziehen und vor allem, Entscheidungen akzeptieren, ohne wertend zu werden. Denn wie bereits geschrieben, jede Familie entscheidet für sich!

Elternzeit Ein, zwei oder drei Jahre - mama talk, wie lange soll ich Elternzeit nehmen, Kind oder Karriere, ekulele, Mama und Sohn, one week seven moms (3)

Ich bin schon sehr auf die Beiträge der anderen (studierenden, arbeitenden, hausfrauenden, Familien managenden) Mamas gespannt, ihr auch? Dann schaut vorbei:

Montag – Isabelle
Dienstag – ekulele
Mittwoch – Bea
Donnerstag – Nathalie
Freitag – Isa
Samstag – Sabrina
Sonntag – Isy

Mich würden eure Gedanken zum Thema Elternzeit natürlich brennend interessieren, hinterlasst mir gerne einen Kommentar. 

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23 Comments

  • Reply Laura 8. März 2016 at 9:24

    Endlich mal eine Mama die auch ‚länger zu Hause bleibt‘. Ich finde Elternzeit ist wirklich ein schweres Thema – erst gestern habe ich wieder Stunden mit meiner besten Freundin (ihr Sohn ist genau eine Woche jünger als Aric) darüber geredet. Ich bin auch in dieser glücklichen Situation, dass ich niemals mehr arbeiten gehen müsste, habe dafür – so wie du – leider 5 Tage die Woche so gut wie keinen Mann hier. Und das was Du über dein Umfeld schreibst: genauso geht es mir auch. Meine Eltern und Schwiegereltern sind klar der Meinung, dass man ein Kind erst ab dem vierten Geburtstag in die Kita schicken sollte – ein Kind braucht seine Mutter. Die Damen in meinem Alter fragen auch als erstes: ’na, wann gehst du wieder arbeiten? Vollzeit oder Teilzeit? Und wo habt ihr Aric schon angemeldet?‘ Sobald ich entgegen komme und sage, dass ich mindestens drei Jahre zu Hause bleibe und in der Zeit vielleicht Nummer Zwei auf die Welt bringen möchte ernte ich nur Kopfschütteln. Das Schlimmste für mich dabei ist, anstatt das diese Damen ehrlich zugeben wie neidisch sie darauf sind und sie auch lieber diesen Weg gehen würden, bekomme ich nur freche Kommentare: ‚Naja, ich könnte ohne Arbeit aber nicht leben – das wär mir viel zu langweilig.Die Karriere ist mir schon wichtig.‘ Und da bin ich wieder bei Dir – ich könnte auch locker ’nur‘ Hausfrau sein – denn ich arbeite um zu leben und ich lebe nicht um zu arbeiten. Dabei sage ich schon extra niemandem klar ins Gesicht: ‚Wir haben Geld, ich brauch nicht nach einem Jahr wieder los‘ – damit nicht noch mehr Unmut aufkommt. Manchmal bin ich wirklich am überlegen den Leuten das knallhart zu sagen, um nicht weiter als faul dargestellt zu werden. Das ist wirklich unfair, niemand gönnt einem diese Auszeit mit seinem Kind, nicht einmal eine andere Mutter. Für mich wäre es niemals in Frage gekommen vor dem dritten Geburtstag meines Sohnes arbeiten zu gehen – das wusste mein Mann und lässt mir deswegen diese Freiheit. Leider gönnt einem kein Mensch eine schöne Zeit mit seinem Baby, wenn es ihn schlechter dabei trifft und er arbeiten gehen muss.

    • Reply Lou 8. März 2016 at 9:48

      Antwort an Laura: ich glaube, du hast Fraukes Punkt nicht ganz verstanden… jede Familie entscheidet für sich, was das richtig in ihrer momentanen Situation ist. Kein richtig, kein falsch. Du stellst es aber so dar, als wären die anderen „schlechtere“ Mütter, wenn sie doch arbeiten gehen bzw. es anders machen als du. Du unterstellst ihnen, dass alle neidisch sind auf dich und für mich kam es ziemlich arrogant rüber, mit deinem „wir haben halt Geld“. Ich habe keine Kinder, kann aber verstehen, wenn jemand sagt, hey ich hab nicht 5 Jahre studiert / eine Ausbildung gemacht / mir eine Position erarbeitet, um dann nie wieder in dem Job zu arbeiten der Spaß macht und mich fordert. Genauso kann ich verstehen wenn jemand in der komfortablen Lage ist zu sagen, ich bleibe ein, zwei, drei… Jahre daheim. Aber diese Einstellung, dass alle Frauen neidisch auf dich sind, ist mir so fremd. Leben und leben lassen 😉

      • Reply Laura 8. März 2016 at 13:44

        Dann hast Du mich nicht ganz verstanden, natürlich kann jeder machen was er will. ABER ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass es schon ein wenig eigentümlich ist, wie viele Mütter (die arbeite gehen MÜSSEN) dagegen hetzen, dass man lieber zu Hause bleiben will. Dabei weiß man ganz genau, dass sie auch lieber diesen Weg gehen wollen, sich aber nie die Blöße geben würden das zu zugeben. Dann kommen immer die Ausreden 1. Ich will unbedingt wieder arbeiten gehen (natürlich gibt es diese Art von Frauen aber der größte Teil wird nicht so sein, sonst hätten sie sich keine Kinder anschaffen brauchen) 2. die Kita/Krippe kann einem Kind besser erziehen und ihm mehr bei bringen als die Mutter. Diese Ausreden sind was mich stören und das hetzen gegen Mütter die das Glück haben zu Hause bleiben zu können. Man wird als faul dargestellt, weil der Mann einen unterhält und man sich ’nur‘ um das Kind kümmert. Aber ich vertrete auch stark den Punkt: Wenn mir meine Karriere wichtiger ist und ich mein Kind nur morgens, abends und am Wochenende sehen kann – dann brauch ich eben kein Kind – denn erziehen tut es dann der Staat.

        • Reply Lou 8. März 2016 at 15:35

          Ich sehe schon, wir haben da sehr unterschiedliche Ansichten. Im Grunde genommen findest du also, Frauen sollten nur Kinder bekommen (bzw. sich „anschaffen“), wenn sie mit ihnen dann auch zu Hause bleiben. Meiner Meinung nach eine sehr veraltete Ansicht und ziemlich verletzend gegenüber jeder arbeitenden Mutter und ihren Kindern.
          Als Kind einer Mutter, die nach einem Jahr wieder in Teilzeit arbeiten gegangen ist, kann ich dir übrigens sagen, dass es mir nicht geschadet hat, mich keineswegs der Staat erzogen hat und ich sehr froh bin, dass sie sich mich „angeschafft“ hat.

          • Ari 8. März 2016 at 21:01

            Liebe Lou, du sprichst mir aus dem Herzen! Mehr muss ich zu diesem eher zweifelhaften Kommentar von der Vorrednerin nicht mehr sagen.

          • pinkheartchocolate 22. März 2016 at 9:45

            Vielen Dank liebe Lou..
            ich finde es wirklich sehr schade, dass es immer noch solch strikt denkenden Mütter Typ Laura gibt.. Ist das nicht ein bisschen überholt???
            Leider ist eine Freundschaft von mir daran kaputt gegangen, weil die Freundin Typ Laura war und kein Verständnis für anders denkende Mütter hat.
            Tatsächlich müsste auch ich nicht arbeiten gehen. Meinen Mann entbehre auch ich 5 Tage die Woche. Jedoch arbeite ich gerne, ich liebe die Herausforderung und möchte mich weiterentwickeln auch mit Kind. Und diese Herausforderung nehme ich gerne an. Ich streite nicht ab, dass ich mir manchmal die Frage stelle warum ich das eigentlich mache und den Streß in Kauf nehme. Aber alles in allem ich bin sehr zufrieden mit der Situation.
            Mein Sohn geht sehr gern in die Kita und nicht selten werde ich begrüßt mit den Worten „Mama ich mag noch nicht nach Haus gehen“
            Die Zeit, die wir gemeinsam haben, nutzen wir sehr ausgiebig und intensiv. Nicht selten bleibt der Haushalt stehen und liegen. Kostbare Zeit zum Rumalbern kann ich dadurch gewinnen. Und ganz ehrlich den Haushalt kann auch jemand anderes erledigen noch dazu ist es weit günstiger als wenn ich den Wischmopp schwinge.
            Liebe Grüße und schöne Ostern in die Runde

        • Reply Mini 9. März 2016 at 21:21

          Wie kommst du denn darauf, dass insgeheim jede Mutter länger zu Hause bleiben möchte??? Ich beispielsweise habe 8 Jahre studiert und möchte meinen Traumberuf nicht aufgeben. Ich bin in der Lage beides so zu kombinieren, dass sich mein Kind und ich damit wohlfühlen. Warum also sollte ich ausschließlich zu Hause bleiben?
          Deine Unterstellungen sind anmaßend und nicht sonderlich einfühlsam…

    • Reply Hanna 9. März 2016 at 11:36

      Ganz ehrlich: Ich bin sowas von unneidisch auf dein Modell. Und das gebe ich ganz offen zu. Aber wenn es für dich das Beste ist: Go, girl! Was ich schade finde: Deine Sprache ist total durchsetzt mit Vorverurteilungen gegenüber anderen Modellen. Alle Eltern müssen sich vor irgendwem für ihre Entscheidung verantworten. Hättet ihr es anders gemacht, wären es bei dir zB deine Eltern und Schwiegereltern. Es bleibt die Erkenntnis: Es gibt kein schlechter oder besser, sondern nur anders. In diesem Sinne wäre etwas Solidarität angebracht, gerade wenn diese dir in deinem Umfeld fehlt.

  • Reply Klaudia bloggt 8. März 2016 at 9:48

    Sehr schöner Beitrag zu dem Thema. Ich habe auch zwei Jahre angemeldet, halte mir aber sogar die Option auf ein drittes Jahr offen. Ich finde es immer schade, dass die Fragen so einseitig sind. Es fragt ja niemand, was denn vielleicht auch das Kind möchte. Kinder haben einfach mit einem Jahr in die Kita zu wollen. Punkt aus. Das finde ich sehr schade.
    Die Diskussionen um die Dauer der Elternzeit nerven mich ungemein. Jede Familie wird doch selber entscheiden dürfen. „Das kannst du deinem Chef doch nicht antun“ – der für mich schlimmste Satz, den ich in meiner Schwangerschaft zu hören bekommen habe. Das sagt für mich auch alles aus. Nicht ich zähle, nicht mein Kind zählt, der arme Arbeitgeber…
    Ich gönne es jeder Mama, ich verstehe jede Mama die sagt, dass sie nach einem Jahr einfach wieder arbeiten gehen will und ich würde sie nie dafür verurteilen. Habe aber erst gestern in der Krabbelgruppe von anderen Mamis schiefe Blicke und Kommentare bekommen, als ich erwähnt habe, dass wir noch keinen Kitaplatz für Leia haben…
    Meine Vorkommentatorin Laura hat da einen schönen Satz geschrieben: „Das ist wirklich unfair, niemand gönnt einem diese Auszeit mit seinem Kind, nicht einmal eine andere Mutter.“ Den würde ich gerne etwas umformulieren, denn eigentlich kann man es auch so sehen: Niemand gönnt einem Kind eine lange Zeit mit seiner Mama. Vielleicht sollten wir das mal aus diesem Blickwinkel betrachten..

  • Reply Julia 8. März 2016 at 18:44

    Liebe Frauke,

    ein gelungener, weil ehrlicher Artikel!

    Auch ich bin der Meinung, dass das zum einen natürlich ein recht sensibles, da meist emotionales Thema ist und zum anderen dadurch oft geprägt von der Überzeugung, dass es eigentlich nur EINE richtige Variante geben kann….ganz egal, ob das die berufstätige Mutter ist, die sich niemals vorstellen könnte, zuhause zu bleiben,, oder umgekehrt, die Hausfrau, die Fremdbetreuung kritisch sieht.
    Die eigene, oftmals auch lange überlegte, bewährte Variante nicht auch an anderen sehen zu wollen, scheint teilweise schwierig.
    In meinem Umfeld erlebe ich auch viel eher die frühe Fremdbetreuung als den Kita-Start mit drei oder vier Jahren, was hier (Berlin) ganz klar auch am Bundesland liegt.
    Ganz sicher soll und muss das immer die ganz persönlichem private Entscheidung sein!

    Für mich persönlich war von Anfang an klar, dass ich zuhause bleiben werde.
    Man könnte ganz pragmatisch erklären, dass mein Mann viel besser verdient und im Gegensatz zu mir schon immer Karriere machen wollte.
    Ganz ehrlich möchte ich aber sagen, dass es für mich niemals vorstellbar gewesen wäre, unsere zwei Kinder im Baby- oder Kleinkindalter tagsüber abzugeben….oftmals traut man sich das, finde ich, gar nicht zu sagen, um nicht schief angekuckt zu werden…..was ich aber an sich ganz schlimm finde, denn eigentlich ist das in diesem zarten Alter doch etwas völlig Normales….nur scheint es so gar nicht mehr in unsere schnelle Zeit zu passen….
    ganz abgesehen davon, dass sie das in dem Alter wohl auch nicht bzw. nur mit größten Schwierigkeiten toleriert hätten, da beide bis zum dritten Lebensjahr sehr auf mich fixiert waren (nicht zuletzt auch als langzeitgestillte Kinder) und viel, viel Körperkontakt und gewohntes Umfeld gebraucht haben.

    Für uns hat es sich als passend erwiesen.
    Wir haben zu unseren Söhnen eine sehr gute, innige Bindung (die ich anderen Eltern nicht absprechen will) und jeweils zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr wurde mein Mann als Papa immer spannender und attraktiver für unsere Jungs…..mittlerweile hat er mich in der Hinsicht klar überholt, weil „Männer unter sich“ (die Jungs sind nun im Grundschulalter) zwischendurch auch mal Spiele spielen, für die mir zuweilen die Begeisterung fehlt……sehr körperbetont, alles was irgendwie im Kontext „Wettkampf“ steht, etc.

    Ich bin „immer noch“ zuhause weil – und das sage ich ganz klar ohne jegliche Dekadenz- wir es uns leisten können und mein Mann immer wieder und auch längerfristig unterwegs ist.
    Ich würde mich also ohne Not immer wieder in einer „alleinerziehenden“ Situation vorfinden.
    Ich bin gerne Hausfrau, auch wenn ich ebenso den Namen furchtbar finde….

    Was ich mir wünschen würde, wäre den Blick der Eltern weniger auf die gesellschaftliche Erwartungshaltung gerichtet als vielmehr auf ihr Kind mit den ganz individuellen Bedürfnissen…soweit man sich das finanziell erlauben kann…das eine Kind ist früher reif für Fremdbetreuung, das andere später.
    Wie kann eine willkürliche Festsetzung von einem Jahr Elternzeit passen für alle sein…?
    Ebenso unterschiedlich sind natürlich die Bedürfnisse der Eltern, was den Job angeht…wer zuhause unglücklich ist, ist damit selbstverständlich nicht gut beraten.
    Trotzdem erlebe ich im Umfeld eher, dass die Elternbedürfnisse eher über die Kinderbedürfnisse gestellt werden….die Eltern möchten gern wieder beruflich durchstarten und das Kind muss eben irgendwie „mit“.
    Das halte ich für relativ bedenkenswert.

    Interessantes Thema!

    • Reply Hanna 9. März 2016 at 11:31

      Hallo Julia,

      Elternzeit ist nicht auf ein Jahr festgesetzt, sondern meiner Info nach auf drei Jahre. Elterngeld wird maximal 14 bzw 26 Monate gezahlt. Der deutsche Staat unterstützt damit schon jetzt recht großzügig, muss aber meiner Meinung nach nicht für alles aufkommen. Neben den Bedürfnissen des Kindes gibt es übrigens auch Bedürfnisse der Eltern und damit meine ich nicht puren Egoismus. Fremdbetreuung grundsätzlich kritisch zu sehen ist ja schon die Abwertung eines Lebensmodells. Ich sehe Hausfrauendasein nicht grundsätzlich als kritisch an. Ich finde Hausfrau ist ein Job, der mit Mutter sein nichts zu tun hat. Ich habe studiert und einen Beruf, der mir Spaß macht. Diesen möchte ich nicht für einen anderen (Hausfrau) aufgeben. Eine gute Mutter kann ich trotzdem sein. Wir könnten es uns auch leisten, dass mein Mann zu Hause bei unserem Kind bleibt (umgekehrt übrigens auch), aber eine Verteilung des finanziellen Risikos auf zwei Schultern finde ich persönlich für uns beide sehr beruhigend.

  • Reply Zahara 8. März 2016 at 20:43

    Danke, Frauke, für den sehr gelungenen und persönlichen Bericht. Jede Familie sollte sich da so einrichten, wie es ihr passt. Jedes Kind ist anders. Für das eine Kind mag es genau das Richtige sein, mit einem Jahr mit anderen Kindern in der Kita zu toben, für das andere Kind ist es besser, wenn es von der eigenen Mutter (oder dem Vater, die Variante darf man m.E. nicht außer Acht lassen). Ein Punkt wird bei der ganzen Diskussion aber oft ignoriert und ich möchte das gerne zu bedenken geben: Die Elternzeit wirkt sich leider nicht gerade positiv auf die eigene Rentenerwartung und auf die beruflichen Möglichkeiten aus. In Kombination mit dem neuen Unterhaltsrecht (praktisch kein nennenswerter eigener Unterhaltsanspruch der Frau nach einer Scheidung),kann das berufliche Zurückstecken bei einer Scheidung oder Trennung leider schnell zu einer Armutsfalle werden. Deshalb kann ich nur allen Frauen, die eine längere Auszeit vom Beruf nehmen nur raten:Auch wenn es unromantisch ist, schließt eine Ausgleichsvereinbarung mit eurem Partner. Diese könnte zB vorsehen, dass der Vater während der Elternzeit Beiträge zur Rentenversicherung (gesetzlich oder privat) leistet oder sich zur Zahlung von nachehelichem Unterhalt verpflichtet. Es ist leider gar kein schönes Thema, aber ich erlebe in meiner beruflichen Praxis tagtäglich Frauen, die für die Kinder eine berufliche Auszeit genommen haben, oder den Beruf sogar ganz aufgegeben haben und nach einer Trennung plötztlich weniger als Hartz IV zur Verfügung haben. Und auch wenn es sich niemandgerne vorstellen mag, ein Blick auf die Statistik zeigt, dass das Thema uns Mütter etwas angeht. Deshalb meine eindringliche Bitte: Sichert euch ab und klärt diese Themen!

    • Reply Hanna 9. März 2016 at 11:21

      Danke liebe Zahara, dass ich diesen Kommentar nicht verfassen muss. Jede Familie soll für sich entscheiden welches Modell am Besten zu ihr passt (und damit mit meine ich beide Eltern sowie das Kind). Aber bitte liebe Mütter (oder Väter), die länger zu Hause bleiben, denkt an eure finanzielle Absicherung. Ich kenne diverse Frauen in den 40ern/50ern, die eine traditionelle Verteilung in ihrer Ehe hatten und nach einer Scheidung/Trennung nicht nur vor den Scherben ihrer Liebe stehen, sondern auch von Alterarmut betroffen sind. Das wünsche ich wirklich niemandem.

    • Reply Rachel 28. April 2021 at 10:01

      Hallo Zahara,

      ich habe folgende Info zu Rente in der Elternzeit gelesen:

      Mütter und Väter können während der Elternzeit vielfach nur eingeschränkt oder gar nicht arbeiten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass keine Rentenansprüche erworben werden können. Vielmehr können Erziehenden während der ersten drei Lebensjahre eines Kindes sogenannte Kindererziehungszeiten (zu unterscheiden von der Elternzeit) in der gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet werden. Die Beiträge zahlt der Bund und zwar unabhängig davon, ob Sie Elternzeit beanspruchen oder erwerbstätig sind.

      https://familienportal.de/familienportal/familienleistungen/elternzeit/arbeit-versicherung/muss-ich-waehrend-der-elternzeit-beitraege-zur-rentenversicherung-zahlen–124868

  • Reply Zahara 8. März 2016 at 20:44

    Ps. Entschuldigt die sprachlichen Fehler… 😉 Sohnemann hat mit seinen patschigen Fingern mitgetippt…

  • Reply Ari 8. März 2016 at 21:13

    Liebe Frauke, vielen Dank für diesen schönen Artikel zu diesem ehr polarisierenden Thema. Ich finde eure Entscheidung nachvollziehbar und wünsche dir und J.Boy eine wunderschöne gemeinsame Elternzeit.
    Ich hingegen werde ab Ende März, wenn Liam 1 Jahr alt ist, wieder 20 Stunden, 4 Tage die Woche arbeiten. Liam geht zu einer Tagesmutter und wir sind mitten in der Eingewöhnungszeit. Mal schauen, wie das läuft. Die Gründe, warum ich arbeiten gehe sind folgende: Zunächst war meinem Mann und mir von vornherein klar, dass ich nicht wieder eine Vollzeitbeschäftigung annehmen werde, wenn Liam so klein ist. Deswegen haben wir uns mit meinem Arbeitgeber auf ein 20-Stunden-Modell geeinigt, was für mich persönlich ein Traum ist. Ich gehe einm Beruf nach, den ich hart erarbeiten musste. Ich habe tatsächlich jahrelang studiert und gearbeitet, bis ich diesen schönen Beruf ausleben durfte. Außerdem habe ich selbst eine arbeitetende Mama, die für uns die aller beste Mama auf Erden ist. Sie war und ist immer noch trotz Arbeit immer für uns da und hat uns unendlich viel Liebe und Zeit geschenkt. Sie ist mein Vorbild und sie beweist, dass Kind und Arbeit sehr wohl vereinbar ist. Ich kann dich verstehen, wenn du sagst, dass du keine Karriere machen willst. Men Ziel ist es auch nicht von Meeting zu Meeting, Land zu Land zu hetzen. Ich fühle mich rund um glücklich mit meiner Arbeit, die sehr familienfreundlich ist. Ich habe einfach nur den Traum, meinem Kind Einiges ermöglichen zu und mich als Frau entfalten zu können.

  • Reply AIRIA 9. März 2016 at 13:30

    Liebe Frauke, vielen Dank für diesen Artikel. Ja, das ist ein Thema das polarisiert, aber das finde ich auch richtig, es soll sich nur keiner verteidigen müssen. Ich bin zum Beispiel Lehrerin aus Leidenschaft und vermisse bereits nach 4 Monaten meinen Job stark. (und das heißt nicht, dasig Karriere geil bin!) Weswegen ich auch nach einem Jahr wieder arbeiten gehen werde. Zwei Jahre zu Hause bleiben würde ich eventuell, wenn ich noch mal Zwillinge bekomme. Haha! Aber jahrelang (3+) zu Hause bleiben und dann noch das zweite Kind …also irgendwann vielleicht neun Jahre, das würde für mich niemals in Frage kommen. 1. es ist mir sehr wichtig mein eigenes Geld zu verdienen 2. ich würde zu Hause vor langer Weile umkommen 3. für mich gehört es zu einer Beziehung auf Augenhöhe dazu, dass beide Elternteile ab einem gewissen Zeitpunkt wieder Geld verdienen (egal wie viel der Mann verdient) 4. boah, ausschließlich Hausfrau sein ist so gar nicht mein Ding 5. Soziale Kontakte aus dem Arbeitsumfeld sind mir wichtig …und und und. Ich muss auch einigen Vorrednerinnen hier widersprechen… mein Mann könnte 20 tausend im Monat verdienen und ich würde arbeiten, eben weil ich meinen Job liebe und ich wäre niemals neidisch. Ach, ein wichtiger Punkt noch: Wenn mein Mann (wird er hoffentlich nicht tun haha haha) sich in 15/20 Jahren überlegt sich von mir zu trennen und oder unsere Beziehung einfach nicht mehr läuft, dann bin ich weiterhin die Person, die ich vor den Kindern war- kann Rechnungen alleine bezahlen und muss nicht nur von Alimenten leben. Auch das ist für mich wichtig. Ich bin so viel mehr als eine Mama…

    Edit: Dennoch auch wieder ganz klar, das ist einzig und allein mein GEFÜHL! 🙂

  • Reply Alexandra 11. März 2016 at 12:26

    Ich finde es sooo toll, dass Deutschland Eltern so unterstützt. Geniesst die Zeit mit deinem Kleinen so lange es geht! Bei uns in der Schweiz erhalten wir gerade mal 3 Monate teilweise bezahlter Mutterschaftsurlaub (der Vater hat gesetzlich einen ( JA WIRKLICH EINEN) freien Tag zu Gute. Und der Staat ist wirklich der Meinung, eine Mama kann nach drei Monaten wieder voll arbeiten gehen. *haha* Das ist wohl das Opfer eines so gut wirtschaftlich funktionierenden Staates wie die Schweiz. Aber ich frage mich, auf wessen Kosten? Denn unser Nachwuchs ist unsere Zukunft.

    Deshalb liebe Frauke, geniess die Elternzeit! <3

  • Reply Diggidi 19. März 2016 at 22:22

    Super Beitrag, finde ich klasse. Wenn ich könne, würde ich auch zwei Jahre zu Hause bleiben. Also wenn ich mal Kinder habe 😀 Ich folge dir noch nicht so lange, ich dachte immer das Bloggen wäre dein Hauptberuf. Darf ich fragen, was du beruflich machst? Wenn es privat ist, auch kein Problem 😉
    lg Diggidi

    • Reply ekulele 19. März 2016 at 23:39

      Liebe Diggidi, ich bin Sozialpädagogin 😉

  • Reply Kristina Dinges 17. Februar 2017 at 10:24

    Was für ein schöner Beitrag! Unser Kleiner kommt erst im Juli auf die Welt aber wir machen uns auch schon sehr viele Gedanken! Ich werde zwei Jahre Elternzeit beantragen, finanziell gesehen, werde ich aber wohl schon nach einem Jahr arbeiten müssen…. Viellicht ergibt sich noch etwas anderes, denn am liebsten würde ich auch erst frühstens nach 2 Jahren arbeiten gehen…

    Liebe Grüße Kristina von KDsecret

    • Reply ekulele 17. Februar 2017 at 19:21

      Danke für das Lob 🙂 Alles Liebe für euch!

  • Reply Doro 2. September 2022 at 16:33

    Wäre das Leben ein Wunschkonzert, würde mein Mann 3 Jahre in Elternzeit gehen (oder ganz aufhören zu arbeiten) und ich würde nach der Geburt wieder vollzeit in meinen Job zurückkehren. Mein Mann kann gut ohne Arbeit, aber ich arbeite selbst dann, wenn ich krank geschrieben bin, weil mir meine Arbeit Spaß macht und ich dabei mehr Ruhe finde, als wenn ich im Haushalt wusel. Und es ist mir auch wichtig trotz meines Mannes und gerade wegen meiner Tochter im Job zu bleiben und wenigstens ein Stück weit finanziell unabhängig zu bleiben.

    Finanziell ist das nicht möglich und auch stillen könnte mein Mann unsere Tochter nicht. Daher haben wir für uns die folgende Lösung gefunden:

    Ich gehe 22 Monate* in Elternzeit und werde während dieser Zeit stundenweise im Homeoffice arbeiten. Das eine schließt das andere nämlich zum Glück nicht aus.

    *(Für den Zeitraum von maximal 22 Monaten kann ich ElterngeldPlus beziehen und darf Geld hinzu verdienen.)

    Wenn unsere Tochter 18 Monate alt ist, kann sie hoffentlich bereits laufen und wird sie in die Kita kommen. Bei einem Kind was laufen kann, habe ich nicht das Gefühl ein Baby zur Kita zu geben und anfangs soll sie auch nur für 4 Stunden am Tag in die Kita. Weil unsere Tochter erstmal keine Geschwister bekommen wird, finde ich diese Zeit für sie auch wichtig, damit sie den Umgang mit anderen Kindern lernt.

    Das Büro liegt auf dem Weg zur Kita, daher bietet es sich für mich an nach der Elternzeit wieder in’s Büro zu gehen. Aber sollte unsere Tochter mal krank sein, kann ich auch ohne Probleme wieder zurück in’s Homeoffice gehen. Außerdem habe ich das große Glück, dass ich flexible Arbeitszeiten habe. Im Zweifelsfall kann ich also abends oder am Wochenende arbeiten, wenn mein Mann da ist.

    Mein Mann hatte auch schon die Überlegung seine Arbeitszeit zu reduzieren. Er würde dann weniger Gehalt bekommen, wäre beruflich aber genau so oft und viel unterwegs wie bisher. Letztendlich würde er dann einfach nur mehr Überstunden machen die sich sammeln würden, hätte aber nicht mehr Freizeit. Daher haben wir uns gegen diese Option entschieden.

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